Zukunftsweisende Schul- und Pädagogikkonzepte nehmen von der Vorstellung Abstand, dass alle Schüler*innen einer Gruppe zum selben Zeitpunkt mit der selben Methode am selben Ort dasselbe lernen. Gelernt wird ohnehin nicht nur im Klassenzimmer, sondern in der ganzen Schule, im Viertel, drinnen und draußen. Solche Konzepte fallen nur auf fruchtbaren Boden, wenn die Architektur ermöglicht, sie umzusetzen. Diese Schulerweitung zeigt, wie das gehen kann: Dem etablierten (pubertätsgerechten) Mittelstufenkonzept wird eine Raumvielfalt geboten, die - zumindest an hiesigen Gymnasien - ihresgleichen sucht.
Der Neubau und die Freianlagen fügen sich harmonisch in den Kontext ein. Sensible und robuste Anschlüsse an den Bestand unterstützen die Gesamtwirkung und empfangen die Menschen mit entsprechenden Gesten. Auf der Straßenseite findet die denkmalgeschützte Mauer einen würdigen Abschluss, der in einen barrierefreien Eingangsbereich mit Sitzmöglichkeiten mündet - eine stadträumliche Versöhnung zwischen Helbinghaus, Thaddenschule und Straßenraum.
Parkseitig hält sich der Entwurf im Freiraum dezent zurück. Die Bäume und der Park rahmen somit die bauliche Ergänzung ein. Durch die respektvolle Haltung zum Baumbestand entsteht ein harmonisches Gesamtensemble.