Das Collegium Academicum (CA) ist ein selbstverwaltetes Studierendenwohnheim, das auf die Initative einer Gruppe junger Aktivist:innen aus dem Jahr 2013 zurückgeht. Es zeigt neue Wege auf, wie bezahlbarer, sozialverträglicher Wohnraum entstehen kann. Im Zentrum steht das alltägliche gemeinschaftliche Zusammenleben und Lernen der Studierenden und Auszubildenden.
Das CA ist Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg. Als "Modellvorhaben zum nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Variowohnungen" des BBSR zeigt das Gebäude, wie dringend benötigter Wohnraum für junge Menschen geschaffen wird, der sich im Hinblick auf den demografischen Wandel in der Zukunft zu altsgerechtem Wohnraum umnutzen lässt. Die innovative Holzkonstuktion mit lösbaren Verbindungen wurde vom Förderprogramm "Holz Innovativ", Baden Württemberg / (EFRE) unterstützt. Die Entwicklung entstand in zwei Forschungsprojekten, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und des BBSR (Entwicklung eines Holz-Skelett-Bausystems ohne metallische Verbindungsmittel). Beispielhaft sind die Ansätze zur Suffizienz durch reduzierte Wohnflächen und gemeinschaftliche Räume und Nutzungen, die im Forschungsprojekt "SuPeaStadt - Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienpraktiken in Stadtquartieren" des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung als Teil des BMBF-Förderprogramms "Zukunftsstadt" untersucht wurde.
Das CA versteht sich als ein Ort der Gemeinschaft und Begegnung. Das Gemeinschaftsgefühl und der alle verbindene Bildungsgedanke wird durch den zentralen Hof getragen, über den alle Wohnungen mit einem Laubengang erschlossen werden. Es entstehen zufällige, kommunikationsfördernde Treffen und Blickbeziehungen. Die Bewohnenden nutzen gemeinschaftlich Dachgarten, Werkstätten, Gemeinschaftsgarten, Multifunktionsraum mit Küche und die Aula, in der zukünftig auch Veranstaltungen zur Vernetzung mit dem Quartier angeboten werden.
Die Freianlagen sollten also im ersten Schritt kostengünstig und leistungsfähig – vor allem aber wandelbar sein. Der Entwurf hält sich maximal zurück, um eine vollständige Entfaltung der Studierenden zu ermöglichen. Als Grundausstattung wurden bspw. eine hohe Anzahl an Fahrradstellplätzen und ein innovatives Regenwasserkonzept integriert.