Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Turbinenwerk Mannheim
Das ca. 18 ha große, weitestgehend brachliegende Areal der Turbinenfabrik in Mannheim-Käfertal soll reaktiviert und nachhaltig revitalisiert werden.
Die bisher gewerblich- industriell genutzte Fläche erfährt so eine funktionale und gestalterische Aufwertung mit zukunftsträchtiger neuer Nutzung.
Das neue Freiraumkonzept fügt sich harmonisch in die vorhandene Planung ein, und entwickelt diese angemessen, hochwertig und nachhaltig weiter.
Vorplatz
Der Vorplatz wird offen, einladend und robust gestaltet. An der süd-östlichen Ecke des Areals gelegen, hat der Platz das Potential als Visitenkarte zu wirken, und die Nutzer entsprechend willkommen zu heißen. Spannungsvoll geschwungene Sitzstufen vermitteln den Höhenunterschied und kreieren gleichzeitig einen wichtigen Transfer von den öffentlichen Flächen hinein ins Areal.
Sämtliche Bestandsbäume werden erhalten. Großzügige Grünflächen halten die Bäume zusammen, verzahnen sie mit dem Platz und schaffen so einen stimmigen, grünen Auftakt.
Die Barrierefreie Erschließung soll zeitgemäß möglichst gleichwertig erfolgen. Aufgrund der Höhenentwicklung entstehen zwei mögliche Zugänge hierfür – ein schwellenfreier, gut nutzbarer Zugang – direkt am Vorplatz – und ein nach DIN barrierefreier Zugang durch die repräsentative Tor Situation hindurch.
Achsen
Sowohl die repräsentative Erschließungsachse als auch die Werksachse empfangen die Nutzer durch üppige und optisch zusammenhängende Grünräume.
Eine rhythmische Gliederung unterteilt die langgestreckten Flächen in spannende Raumabfolgen, welche die Nutzer auf dem Weg durchs Areal begleiten und ein abwechslungsreiches Spektrum nachhaltiger Inhalte aufzeigen.
Nutzungsoffene und flexible Aufenthaltsqualitäten entstehen inselartig inmitten der grünen Oasen.
Versickerung
Die vorgegebenen Maßnahmen zum Regenwassermanagement werden aufgegriffen, integriert und optimiert. So wir die angeschlossene Grünfläche minimal seitlich angeschrägt (45cm über die gesamte Breite). Hierdurch kann – vor allem für die extremen Regenereignisse zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden. Gleichzeitig kann die Absenkung als Sitzkante im Grünen genutzt werden.
Biodiversität
Die zuvor beschriebenen nachhaltigen Inhalte der Achsen wechseln sich unregelmäßig ab und können flexibel angeordnet werden.
Kleine Wäldchen mit klimaresistenten Baumpflanzungen finden sich neben offenen Blühwiesen, intensiven Staudenpflanzungen und nutzungsoffenen Rasenflächen.
Der geforderte hohe Durchgrünungsanteil wird weiter gesteigert. Zusätzlich zu den vorgeschlagenen Maßnahmen wird angeregt, die Dachbegrünung mit einem sog. Klimagründach zu versehen. Hierbei werden bspw. zusätzliche Sandlinsen in die Dachlandschaft integriert und fördern somit effizient und kostengünstig die Biodiversität. Weiterhin wird flächig Fassadenbegrünung vorgesehen. Hierfür könnten zusätzliche Zisternen Regenwasser rückhalten und den Nutzern für die Fassadenbegrünung zur Verfügung stellen.
Fazit
Robust, kosteneffizient, rücksichtsvoll und kräftig präsentieren sich die neuen Freianlagen im Turbinenwerk. Eine nachhaltige Ergänzung im Mannheimer Stadtbild.