• visu 1.jpg
  • Schwarzplan.jpg
  • multi_groß.jpg
  • multi_Lageplan.jpg
  • Masterplan.jpg
  • visu 2.jpg
  • EG.jpg
  • Jahresuhr.jpg
  • Parkverschaltung.jpg
  • piktos.jpg

1. Platz Multimobil Halle Mannheim

Veröffentlicht am

Die potentielle Parklandschaft

Die Multihalle liegt zentral zwischen städtischen Liegenschaften oder deren Töchtern und noch im abgezäunten Beich des Herzogenriedparks. Trotz dieser zentralen Lage an der Schnittstelle von vier lebendigen Stadtteilen (Neckarstadt West, - Ost, Herzogenried und Wohlgelegen) in der unmittelbaren Verlängerung der Schlossachse, liegt die "Kathedrale" Mannheims wegen der schlechten Erreichbarkeit in einem regelrechten Dornröschenschlaf. Der brillante Einfall, die Eintritte in die Buga-Parks nach Ende der Ausstellung fortzusetzen, hat die Multihalle und den Park über die Zeit gerettet. Mit der Entscheidung das einmalige Gebäude weitere Jahrzehnte zu erhalten, wird diese Lage, hinter Zäunen, zum Standortnachteil. Es reicht auch nicht, den Zaun des Herzogenriedparks um 300 m zu verschieben, die Multihalle soll mit Ihrer Wirkung in jede Richtung offen sein.

Die Zäune des Freibads, des Herzogenried-Parks, der Kleingartensiedlung und der Sportflächen müssen durchlässig sein können. Die jeweiligen Parkflächen vor der Multihalle Ost / West sollen als "Schaltpark" öffentlich zugänglich sein. Die historischen Alleen werden hierfür verlängert und reaktiviert. Der Steg in der Multihalle verbindet diese beiden „Schaltparks“ durch die Multihalle als Flyover über die wechselnden Nutzungen im Park. Die angrenzenden Nutzungen bekommen "tanzende Zäune". So sind Barrieren landschaftlich eingebettet und können je nach Bedarf, Saison, Tageszeit und Veranstaltung mit den Multihallenflächen verschaltet werden. Die angrenzenden Nutzungen werden in ihren Möglichkeiten verstärkt und tragen zu einer integralen, intensiven Nutzung der Multihalle bei. Im Diagramm zur Nutzungsüberlagerung sind die Verflechtungen der angrenzenden Nutzungen (Herzogenriedpark, Freibad, Messplatz, GBG-Siedlung, Kleingartensiedlung, Sportfläche, Schulzentrum, Industriebetriebe) über das Jahr exemplarisch dargestellt.

Die Holzgitterschale hat wenig Talent als geheizter, abgeschlossener Veranstaltungsraum zu fungieren. Die Halle stellt einen durchlässigen, spektakulären Innenraum mit geschickter Wegeführung zu wichtigen Verbindungsachsen dar. Mit dem Steg lassen sich sogar kreuzungsfrei Nutzungen überlagern und abgrenzen. Der Steg als "democratic flyover" sichert die dauerhafte Durchlässigkeit für Fussgänger und Radfahrer. Gleichzeitig bietet sie Annäherung / Einblicke zahlreicher exklusiver Nutzungen im direkten Anschluss. Je nach Verschaltung können diese im Norden wie im Süden des Stegs unterschiedlich sein.

Um dieses Potential zu stärken und den Innenraumeindruck zu verstärken, schlagen wir einen vollständigen Rückbau des heutigen Restaurants und der Fassadenabschlüsse in der Veranstaltungshalle vor. Der Steg und die Technikräume sowie die Tribüne werden übernommen und integriert. Unter den Steg kommen als reduzierter Ausbau das Restaurant, das Foyer, die Seminar-, Probe- und Übungsräume unter. Das Restaurant wird über einen kleinen Pavillon (Zugang + Bar) im 1. OG für Spaziergänger auf dem Steg sichtbar und erreichbar.

Die Parkfelder

Die einzelnen Felder machen sich jeweils eigene Eigenschaften und Inhalte zu Nutzen: Westlich ist ein nutzungsoffener und repräsentativer, dennoch sehr grüner Eingang / Entrée-Platz zu finden. Die bestehende Höhensituation wird spielerisch in Hügeln überwunden. Südlich befindet sich der „Walkway“ – eine breite und großzügige Promenade, welche verschiedensten Nutzern und Verkehrsteilnehmern (exkl. MIV) eine gute Chance gibt, sich gegenseitig „kennen zu lernen“. Östlich befindet sich der kleine Bürgerpark. Schlenderwege laden ein, das Arboretum zu erkunden oder ein geeignetes Plätzchen für ein Picknick zu finden. Nördlich – als Übergang zu den Kleingärten, wird ein öffentlicher Nutzgarten vorgesehen. Deren Hauptwege dienen gleichzeitig als Teststrecke für das ZUMMM gesehen.

Tanzende Zäune

Parallel wird ein neues Konzept der „Tanzenden Zäune“ entwickelt. Es wurden verschiedene Arten einer „Barriere“ entwickelt, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden können. Hierbei wird großer Wert daraufgelegt, dass die Abgrenzungen nicht als solche wahrgenommen werden – viel mehr sollen sie als natürliche Barrieren wahrgenommen werden. Verschiedenste Kombinationen einer zusammen geschalteten Nutzung sind möglich.

Standort

Mannheim

Projektpartner

Till Schweizer, Al Lampier, Lena Pipkorn (ts/c), Architekt/ Marcel Heller (mha), Architekt / Konrad Otto Zimmermann (TUI), Mobilitätskonzept / Dr. Christina West + Malte Schweizerhof, Stadtsoziologie

Jahr

2019

Wettbewerb

1. Preis